Wort für Sonntag
P. Norbert Cuypers SVD
Das Internet ist schon eine feine Einrichtung, wer von uns möchte es missen? Das „weltweite Netz“ macht es uns Menschen möglich, mit der halben Welt zu kommunizieren, Kontakte zu knüpfen oder sogar Freundschaften zu schließen. Inzwischen kann man in der Cyberwelt auch heiraten. Die inszenierte Traumhochzeit am Computer lässt scheinbar keinen Wunsch unerfüllt. Trotzdem bevorzugten Johannes und Veronika, ein junges Paar, das ich vor einiger Zeit trauen durfte, für ihren schönsten Tag im Leben dennoch die klassische Variante: echte Kirche, realer Gottesdienst, wirkliche Freunde. Auf der Suche nach einem Symbol für das, was ihre Ehe auch in Zukunft ausmachen sollte, habe ich mich dann in der Predigt für eine Netztasche, entschieden. In der Tat sind die beiden ja schon lange miteinander „verbunden“ beziehungsweise „vernetzt“ – und das eben nicht nur virtuell. Ganz real haben sie sich für den „Bund fürs Leben“ entschieden, also einander ein verbindliches „Ja“ zugesagt, weil sie im Tiefsten ihres Herzens spüren, dass Liebe nie unverbindlich bleiben darf.
Ganz real und nicht nur virtuell treffen sich auch Maria und Elisabet, von denen wir im heutigen Evangelium gehört haben. Es ist eine Begegnung auf Augenhöhe, von gegenseitiger Freude geprägt. Maler aller Epochen haben diesen Moment versucht, auf Leinwand festzuhalten. Auf den meisten Bildern sieht man, wie sich Elisabeth und Maria bei ihrem Wiedersehen herzlich umarmen. In anderen eilen die beiden mit offenen Armen aufeinander zu. Tatsächlich geht im Leben eben nichts über eine echte, eine reale Begegnung zwischen Menschen. Gerade in der Zeit der Pandemie und des Social-Distancing, wo Abstände staatlich vorgeschrieben und Begegnungen teils untersagt wurden, haben wir schmerzhaft erfahren müssen, wie krankmachend es auf Dauer sein kann, keinen Menschen mehr treffen zu können, niemandem die Hand zu geben und selbst die eigene Verwandtschaft nicht mehr umarmen zu dürfen. Unsere zwischenmenschlichen Beziehungen wurden nach dem Lockdown ganz unterschiedlich auf die Probe gestellt. Martin Buber hatte schon recht, wenn er einst festhielt: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung. Wenn wir aufhören, uns zu begegnen, ist es, als hörten wir auf zu atmen.“
Im christlichen Glauben, davon bin ich zutiefst überzeugt, geht es letztlich doch auch um eine nahbare und erfüllende Gemeinschaft untereinander, um so auch die lebendige Gemeinschaft mit Gott sichtbar und spürbar zu machen. Ausdrücken tun wir das gerade dann, wenn wir zusammenkommen und miteinander feiern. Dann teilen wir nicht nur Essen und Trinken miteinander, sondern eben auch Freude und Leid und damit hoffentlich auch unseren Glauben an Gott. Umgekehrt hält Gott wohl auch nichts von Abstand halten und von Social-Distancing. Ganz im Gegenteil: an Weihnachten werden wir einmal mehr das Geheimnis seiner Menschwerdung bedenken. In der Tat sind Gott und Mensch ja schon lange miteinander „verbunden“ beziehungsweise „vernetzt“ – und das eben nicht nur virtuell.
Gott hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder ganz real für eine liebende Beziehung zum Menschen entschieden. Davon gibt die Bibel an unzähligen Stellen Zeugnis. Deswegen gilt für uns weiterhin die adventliche Einladung, die in einem zeitgenössischen Kirchenlied zum Ausdruck gebracht wird: „Wenn wir uns öffnen für den Herrn in dieser Zeit, Wege ihm bahnen, dass er kommt und uns befreit: Jesus Christ, Feuer, das die Nacht erhellt, Jesus Christ, du erneuerst unsre Welt.“ Und das selbstverständlich ganz real und nicht nur virtuell.
Ganz real und nicht nur virtuell treffen sich auch Maria und Elisabet, von denen wir im heutigen Evangelium gehört haben. Es ist eine Begegnung auf Augenhöhe, von gegenseitiger Freude geprägt. Maler aller Epochen haben diesen Moment versucht, auf Leinwand festzuhalten. Auf den meisten Bildern sieht man, wie sich Elisabeth und Maria bei ihrem Wiedersehen herzlich umarmen. In anderen eilen die beiden mit offenen Armen aufeinander zu. Tatsächlich geht im Leben eben nichts über eine echte, eine reale Begegnung zwischen Menschen. Gerade in der Zeit der Pandemie und des Social-Distancing, wo Abstände staatlich vorgeschrieben und Begegnungen teils untersagt wurden, haben wir schmerzhaft erfahren müssen, wie krankmachend es auf Dauer sein kann, keinen Menschen mehr treffen zu können, niemandem die Hand zu geben und selbst die eigene Verwandtschaft nicht mehr umarmen zu dürfen. Unsere zwischenmenschlichen Beziehungen wurden nach dem Lockdown ganz unterschiedlich auf die Probe gestellt. Martin Buber hatte schon recht, wenn er einst festhielt: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung. Wenn wir aufhören, uns zu begegnen, ist es, als hörten wir auf zu atmen.“
Im christlichen Glauben, davon bin ich zutiefst überzeugt, geht es letztlich doch auch um eine nahbare und erfüllende Gemeinschaft untereinander, um so auch die lebendige Gemeinschaft mit Gott sichtbar und spürbar zu machen. Ausdrücken tun wir das gerade dann, wenn wir zusammenkommen und miteinander feiern. Dann teilen wir nicht nur Essen und Trinken miteinander, sondern eben auch Freude und Leid und damit hoffentlich auch unseren Glauben an Gott. Umgekehrt hält Gott wohl auch nichts von Abstand halten und von Social-Distancing. Ganz im Gegenteil: an Weihnachten werden wir einmal mehr das Geheimnis seiner Menschwerdung bedenken. In der Tat sind Gott und Mensch ja schon lange miteinander „verbunden“ beziehungsweise „vernetzt“ – und das eben nicht nur virtuell.
Gott hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder ganz real für eine liebende Beziehung zum Menschen entschieden. Davon gibt die Bibel an unzähligen Stellen Zeugnis. Deswegen gilt für uns weiterhin die adventliche Einladung, die in einem zeitgenössischen Kirchenlied zum Ausdruck gebracht wird: „Wenn wir uns öffnen für den Herrn in dieser Zeit, Wege ihm bahnen, dass er kommt und uns befreit: Jesus Christ, Feuer, das die Nacht erhellt, Jesus Christ, du erneuerst unsre Welt.“ Und das selbstverständlich ganz real und nicht nur virtuell.