Die alte Kirche (bis 1907)
In den Aufzeichnungen vom 1447 erfolgte eine Erwähnung über die Kirche in Lubowitz. Die erste Kirche soll also lange vorher entstanden sein – wahrscheinlich im Jahr 1376, weil nach diesem Jahr wurde Lubowitz als Kirchort benannt.
Die erste Beschreibung der Kirche in Lubowitz stamm aus Akten der Visitation, die am 17. August 1652 vom oppelner Archidiakon durchgeführt wurde: Visitation am 17. August im Dorf Lubowitz. Hier steht eine Holzkirche mit Sakristei und anliegendem Turm, der drei Glocken hat, umgegeben von einem Friedhof, der Gottehre und der Heiligsten-Jungfrau-Geburt gewidmet ist. Die Kirche hat drei Altäre, wovon der Hauptaltar, geschnitzt und sehr vergoldet das Ziborium beinhaltet, in dem in einem Leinensack das Heiligste verwahren wird. Der Taufbrunnen im Presbyterium ist sauber, mit heiligen Ölen. Die Bänke sind bequem gestellt.
1679 in seinem Notizblock schrieb der Inspektor: Pfarrkirche aus Holz im Dorf Lubowitz, des Adelsherren Franciszek Lichnowski, Lutheraner zu Ehre der Heiligen-Jungfrau-Maria-Geburt, mit 5. Fenster und Türen, 32 Ellen lang und 15 Ellen breit, gebaut und geweiht. Die Pracht des Tempels verbreiten die gemalte Bilder, die geschnitzte und bemalte Kanzel, recht gestellte Bänke. Decke aus Bretten, Boden mit Ziegelsteinen bedeckt. Sakristei und Holzturm, in dem zwei Glocken sind. Friedhof mit Zaunlatten umzäunt. Alles im guten Zustand. Altäre gibt es drei, Hauptaltar ist geweiht mit einer geschnitzten und vergoldeten Struktur, mit Tischdecken angemessen bedeckt. Zwei kleinere Altäre haben auch geschnitzte und vergoldete Struktur und sind mit Tischdecken bedeckt, sind aber nicht geweiht. Das Tabernakel schön geschnitzt, bemalt und vergoldet ist in der Mitte des Hauptaltares zu sehen, in dem Tabernakel wird eine silberne Dose mit dem Heiligsten Sakrament verschlossen. Der Taufbrunnen, Werk eines Tischlers, ist jedoch vergoldet, und drin wird eine Schale mit Weihwasser sauber aufbewahrt.
Die Daten aus beiden Visitationen gibt ein hervorragendes Bild der Kirche zu damaligen Zeiten. Sie war eine der größeren der damaligen Holzdorfkirchen des Archiprezbiteriats Ratibor, die noch an die Zeiten des Mittelalters erinnert.
Die lubowitzer Kirche wurde auf einem Rechteckriß aus Holzbohlen aufgebaut, wahrscheinlich orientiert, also das Presbyterium östlich gestellt, mit einem Turm, der dem Schiffblock von der Nordseite anliegt. Mit ihrem Aussehen unterschied sie sich nicht allzu sehr von Kirchen, die vor 1500 erbaut wurden. Alle waren aus Holz, im gleichen Stil gebaut. Ihre Baumeister waren gewöhnlich örtliche oder lokale Tischler, die außer geringeren Ausnahmen, die gleichen architektonischen Muster angewandt haben.
Ausmaß: Länge 32 Ellen und Breite 15 Ellen, entspricht in der Umrechnung auf gegenwärtige Maßeinheiten einer Länge von 20,10 Metern und einer Breite von 9,42 Metern.
Während der nächsten Inspektion, die im Jahr 1684 durchgeführt wurde, hat der Inspektor vermerkt: Im Dorf Lubowitz ist eine Heiligste-Jungfrau-Geburts-Pfarrkirche; man vermute, dass sie geweiht ist, aber durch Häretiker, die sie belegt haben, angetastet. Ganz aus Holz, alt, neu auf den Wänden bemalt, Decke aus Holz, bemalt, hinten ausgedehnt, im Schiff flach; Fußboden mit Ziegelsteinen belegt. Sakristei seitens des Evangeliums, holzig, ausreichend groß, hell, und drinnen gut und sauber erhalten, mit Bretten und Ziegelsteinen ausgelegt. Die Nischen bemalt im Kircheschiff; in einem steht eine 8-stimige Orgel kürzlich für das Kirchgeld bemalt und vergoldet. Die Lutheraner sind in der Kirche beerdigt, weil es in der Kirche kein Grabgewölbe gibt. Beichtstuhl steht in der Nähe von Sakristei. Altäre gibt es drei, nicht geweiht, mit Marmorgrundlage; Hauptaltar der Jungfrau Maria mit Geländerdocke, vergoldet, zweiter klein seitlich des Evangeliums des Hl. Kreuzes, vergoldet; dritter seitlich der Epistel des Hl. Anton aus Padua, vergoldet. Die Kanzel seitlich des Evangeliums neu, in dunkler Farbe, vergoldet. Der Taufbrunnen in der Kircheseitlich des Evangeliums unter der Kanzel, geschnitzt und vergoldet, drinnen das Weihwasser sauber im Kupferbecken, geschlossen; die heiligen Öle werden im Säulefuß des Hauptaltars seitlich des Evangeliums unter dem Schlüssel aufbewahrt; die Bänke in Ordnung und gut gestellt. Das Heiligste Sakrament im Tabernakel des Hauptaltars in Silberdose, drinnen vergoldet, auf einem sauberen Korporale und unter dem Schlüssel gestellt. Der Spendekasten ist in der Nähe der Tür unter dem Turm. Der Glockenturm aus Holz, mit der Kirche verbunden, mit zwei Glocken, eine kleine dritte - in dem Türmchen auf der Kirche; es wird angenommen, dass alle geweiht sind. Auf der Turmspitze ist ein großes Bildnis der Heiligsten Jungfrau angebracht, auf die Seite der öffentlichen Straße gerichtet. Das holzige Leichenhaus ist repariert. In gutem Zustand ist das Dach der Kirche und des Glockenturmes. Friedhofzaun aus Holz im guten Zustand.
1687 spendete das Gemeindemitglied Jakub Wardenga aus Rainfelde für die Kirche in Lubowitz eine schwarze Kanzel, worüber die Aufschrift über dem Haupteingang informiert.
Zehn Jahre später, 1697 wurde die Kirche samt dem Turm renoviert und auch vergrößert. An zwei Seiten, nördlich und südlich wurden Seitenflügel angebaut. Im nördlichen Seitenschiff befand sich der Hl.-Antonius-Altar, deswegen wurde es Antonius-Kapelle genannt. In dieser Kapelle befand sich die Gruft der Familie von Kloch, wo die Eltern der Mutter des Dichters - Karol Wacław von Kloch und Maria Eleonora (geboren Hayn) ruhten. In dieser Gruft wurde auch die jung verstorbene Schwester der Mutter des Dichters begraben.
Im südlichen Flügel befand sich der Hl.-Josef-Altar und deswegen wurde er Kapelle des Hl.-Josef genannt. Dort befand sich die Gruft der Familie Eichendorff, in der die Eltern des Dichters, d.i. Adolf Freiherr von Eichendorff und Karolina Freifrau von Eichendorff (geboren von Kloch) ruhten.
Im Presbyterium, bei der Nordseite, gegenüber der Erbeloge befand sich an der Wand eine Gedenktafel der Eltern des Dichters Adolf und Karolina von Eichendorff.
Im Sommer 1825 wurde die Kirche mit Schindel bedeckt, und auch mit Ziegelsteinen untermauert. Ähnlich wurde damals auch in anderen Holzkirchen in Schlesien verfahren.
In der Nacht vom 30. Juni 1827 brachen in die Sakristei und in die Kirche Diebe ein Gestohlen wurde der silberne Kelch und wunderschönes Ziborium.
Aus der Zeit, als die Pfarrstelle Priester Ignacy Zimny ausübte, ist eine Beschreibung der Kirche erhalten. Die Kirche wurde auf dem Plan eines Kreuzes gebaut, hatte 34 Ellen (22,5 m) Länge und 29 Ellen (19 m) Breite, der Boden wurde mit Holz belegt. In dieser Zeit hatte sie fünf Altäre: Hauptaltar - der Heiligsten Jungfrau Maria, der rechte Seitenaltar - des Hl. Josef, der linke Seitenaltar - des Hl. Antonius, weiterhin Altäre des Hl. Nepomuk und des Hl. Kreuzes. Das Kirchenschiff war 34 Klafter lang sowie 29 Klafter breit. Das Presbyterium 31 Klafter lang und 22 Klafter breit sowie 15,5 Klafter hoch. Die Sakristei dagegen 16¾ lang und 13¼ Klafter breit. Der Kirchturm war 19½ Klafter lang und breit. Der Friedhof hatte 60 Schritte Länge und 70 Schritte Breite.
Am 5. Dezember 1841 stellte der Bauinspektor Linke das Projekt einer Hauptrenovierung der Kirche vor. Nach diesen Plänen wurde mit Beginn des neuen Jahres 1842 die Kirche im Ganzen untermauert, gepflastert, und auch mit neue Schindel bedeckt.
Gegen 1855, dank Ersuchen des Pfarrers Teodor Richter wurde das Innere der Kirche neu bemalt. Gleichzeitig wurde Renovierung von vier Altären, der Kanzel und des Taufbrunnen durchgeführt. Zusätzlich wurde für Gelder des Schutzpatrons der Pfarrgemeinde (des Prinzen Wiktor) und der Pfarrgemeindemitglieder eine neue Dachbedeckung gemacht.
In der Zeit, als in Lubowitz Pfarrer Priester Emanuel Kempa war (1883 - 1886), wurden aus der Kirche Gitter und Treppen, die zum Hauptaltar führen, beseitigt. Dank reichen Stiftern wurde eine neue, schöne, weiße Kanzel und neue, zum Hauptaltar führende Treppen erstellt. Die Pfarrgemeindemitglieder hatten außerdem reich bestickte Tischdecken sowie einen Teppich mit dem Wert von 100 Mark gespendet. Aus der Kirchenkasse wurde Messinglaterne und Zinnbecken für die Sakristei gekauft. Aus der Sammlung, die unter den Pfarrgemeindemitglieder im Jahr 1890 durchgeführt wurde, wurde prachtvolles, gotisches Ziborium für 450 Mark gekauft. Weiterhin wurden auch ein Weihwasserkessel und das Aspergill zugekauft. Um die Jahreswende 1894/1895 wurden in der Kirche die unentbehrlichen Renovierungsarbeiten durchgeführt, die ca. 2000 Mark verschlungen haben. Die Kosten wurden teilweise aus der Kirchenkasse bedeckt - 660 Mark, teilweise durch die Pfarrgemeindemitglieder, die 540 Mark versammelten, und der Rest wurde durch den Schutzpatron der Pfarrgemeinde Prinz Wiktor I. gedeckt. Das Holzgewölbe im Presbyterium, das einzustürzen drohte, wurde mit Eisengerüsten ersetzt, welche an den Dachbalken angeschraubt wurden. Es wurde auch ein Teil des Holzbodens und ein Teil der Dachschindeln ersetzt. Die Fenster im Presbyterium wurden vergrößert. Es wurden neue Treppen zum Oratorium erstellt. In der Sakristei wurde die Tür ersetzt und die Decke bemalt.
Im diesem Zustand blieb die Kirche bis zum Jahr 1907 erhalten, in dem ihr Abbau begann, weil eine neue, gemauerte Kirche erbaut wurde.
Ersuchen um Bau einer neuen Kirche
Das XIX. Jhd. brachte große Änderungen in der Pfarrgemeinde mit sich, sowohl auf der sozio-ökonomischen Ebene, wie auch im Bereich der Demographie. Die Zahl der Bevölkerung nahm systematisch zu, was die Kirchbücher widerspiegelten. In der Holzkirche wurde es Jahr für Jahr immer enger. Die Leute passten nicht in die Kirche hinein an Sonn- und Feiertagen. In Frühlings- und Sommerzeiten konnten sie draußen stehen, aber Zeiten der Kälte und des Winters stellten ernsthafte Probleme dar. Obwohl im Jahr 1895 unentbehrliche Renovierungsarbeiten durchgeführt wurden, befand sich die Kirche in einem nicht besonders guten Zustand. Die Holzkirche, die wahrscheinlich Ende des XIV. Jhd. erbaut wurde, wurde in den Jahren 1906 - 1907 abgebaut.
Die gegenwärtige Pfarrkirche im neogotischen Stil wurde in den Jahren 1906 - 1907 erbaut. Vom Ersuchen um Erlaubnis für ihren Bau dauerte es nicht mehr als vier Jahre. Der Haupttreiber des Baues der neuen Kirche war Priester Jan Banaś, der das Amt des Pfarrers am 1. Dezember 1902 übernahm.
Nach Einholen der Baugenehmigung, hatte man sich an den Architekt Ludwik Schneider in Kattowitz gewandt, um das Projekt der Kirche vorzubereiten.
Für Schneider war dies nicht die erste Arbeit auf dem Feld der sakralen Architektur. Zuvor projektierte er schon ein paar andere Kirchen, u. a. Hl. Nikolaus in Ratibor, Hl. Katarina aus Alexandria in Rudnik oder die Kirche der Gottes Mutter des Rosenkranzes in Sudół.
Der Grundstein für die neue Kirche wurde am 15. Juli 1906 gelegt. Über dieses, für die ganze Pfarrgemeinde wichtiges Ereignis benachrichtigten am 19. Juli 1906 "Nowiny Raciborskie": Am vergangenen Sonntag (15. Juli 1906) um 15.00 Uhr fand eine feierliche Grundsteinlegung für die neue Kirche statt. Nach der Vesper zog die Prozession aus der alten Kirche mit dem Gesang: "Kto się w opiekę..." auf den Bauplatz. Hier hielt der Pfarrer aus Bergkirch eine polnische und nachher deutsche Predigt, die der Gegenwart angepasst war, indem er die Versammelten auffordete, treu bei der Fahne des heiligen Glaubens bei zu stehen. Nachher las der Pfarrer Banaś ein in polnischer und deutscher Sprache verfasstes Dokument vor, das im Grundstein eingemauert wurde. In diesen Dokument wurde aus der Geschichte der alten Kirche angedeutet, dass sie vermutlich schon 500 Jahre besteht, und im Jahr 1697 renoviert wurde. Die Zahl der Pfarrgemeindemitglieder, denen ein Zeugnis der großen Frömmigkeit ausgestellt wurde, betrug im Jahr 1725 die Zahl von 1250, dagegen im Jahr 1905 die Zahl 2815, die letzte Zahl enthielt die gegenwärtig ausgeschiedenen Pfarrgemeindemitglieder aus Rainfelde und Leng, die eine eigene Pfarrgemeinde bildeten. Nach den üblichen Zeremonien endete das Fest mit Gesang des Liedes "Te Deum".
Die Mauermannschaft arbeitete unter Leitung von Karol Warmuła aus Ratibor - Ostróg. Während des erwähnten Festes der Grundsteineinweihung stiegen die Mauern der Kirche schon ca. 5 Meter über den Boden an. Im April 1907 war der Turmbau der Kirche beendet. Über dieses Ereignis benachrichtigte am 18. April 1907 „Nowiny Raciborskie”: In Lubowitz fand am vergangenen Freitag das Aufziehen des Kreuzes auf die Turmspitze der neuen Kirche statt. Während der Arbeit wurde in der alten Kirche eine Andacht für die Wohltäter des neuen Gotteshauses und auch damit der Herr Gott beim Aufziehen des Kreuzes die Leute von Unglück erhalten möge, gehalten. Nach Beendigung der Andacht erwarteten die Pfarrgemeindemitglieder, dass eine Prozession von der alten zur neuen Kirche aufbricht, aber die Erwartungen wurden enttäuscht, denn als wir aus der Andacht herausgingen, stand das Kreuz, das Wappen der menschlichen Erlösung, schon auf der Turmspitze. Wie ich mich erkundigte, wünschte sich der Bauherr Warmuła aus Ostróg, der den Bau der Kirche leitete, keine Menschenmenge während des Aufziehen des Kreuzes, weil sie ein Hindernis in der Arbeit sein könnte. Das Kreuz ist außergewöhnlich schön angefertigt, hat 1 Meter Breite und 1,5 Meter Länge. Auf seinem Ende ist ein Hahn angebracht und unter dem Kreuz eine Kugel mit Umfang ungefähr 1 Meters”.
In den nachfolgenden Monaten wurden wohl Altäre, Balustrade, Kanzel, Bänke, Beichtstühle und Orgel gestellt. Es wurden auch Fenster mit wunderschönen Farbgläser eingestellt. Die Arbeiten im Inneren der Kirche wurden wohl Ende September oder Anfang Oktober beendet, weil „Nowiny Raciborskie" vom 19. Oktober 1907 benachrichtigte, dass die Einweihung der neuen Kirche schon in 10 Tagen stattfinden wird.
Das Fest der Einweihung der Heiligsten-Jungfrau-Maria-Geburt-Kirche in Lubowitz fand am Dienstag dem 29. Oktober 1907 statt. Die Zeremonie der Einweihung führte der Kardinal Jerzy Kopp durch. Über die großen Feierlichkeiten konnte man in der Ausgabe der „Nowiny Raciborskie” vom 31. Oktober 1907 lesen: Lubowitz, Kreis Ratibor. Am Dienstagvormittag fand die feierliche Einweihung der neu gebauten katholischen Kirche statt. Schon am vorherigen Abend kam Seine Eminenz Kardinal Kopp mit der Kutsche aus Ratibor. Die Dörfer entlang des Weges, durch die der hochwürdigste Erzpfarrer gefahren ist, waren sehr schön geschmückt, und besonders hatte sich Eichendorffmühl ausgezeichnet, das sogar 10 Triumphtore stellte. In Lubowitz begrüßte seine Eminenz dem Kardinal der örtliche Pfarrer Banaś, danach wurde der Erzpfarrer in einer Prozession in die alte Kirch geführt, wo er eine Rede für die Gläubigen hielt, in der er die Mauern des alten Heiligtums verabschiedete. Mit dem Erzpastoralen Segen wurde der erste Tag der Einweihung der Kirche beendet. Am Abend fand ein Aufzug mit Fackeln statt. Am folgenden Tag um 7.00 Uhr begann die feierliche Einweihung, die der Kardinal mit Begleitung der zahlreichen Geistlichen durchführte. Um 10.00 Uhr wurde das Heiligste Sakrament von der alten in die neue Kirche verlegt. Anschließend hielt der Erzpfarrer eine feierliche Andacht. Um 14.00 Uhr nachmittags, fuhr der Kardinal nach Buchenau und von dort zurück nach Breslau. Die neue Kirche in Lubowitz, im gotischen Stil erbaut, stellt sich großartig vor und dient als Schmuck nicht nur des Dorfes sondern auch der ganzen Gegend. Den Bau führte der Baumeister Herr Karol Warmuła aus Ratibor - Ostróg durch, der wegen seiner Hochzeit am Einweihungsfest seines Werkes nicht teilnehmen konnte”.
Die Innenarbeiten wurden bis zum Jahr 1930 fortgesetzt. Im Jahr 1924 wurde die Kirche von dem Maler Richter aus Kłodzko bemalt. Fünf Jahre später, 1929 fand auf dem Gelände der Pfarrgemeinde eine große Feierlichkeit statt, anlässlich der Einweihung der neuen Glocken. An der Feierlichkeit nahmen nicht nur die örtlichen Pfarrgemeindemitglieder, aber auch Gäste aus umliegenden Dörfern teil. Die Einweihung wurde vom damaligen Pfarrer in Lubowitz Priester Franciszek Biallas durchgeführt in Begleitung der Kapläne Priester Kasch und Schvan. Am nächsten Tag wurden die neuen Glocken im Turm aufgehängt. Die größte Glocke wiegt ca. 1500 kg. 1930 wurde nach Anregung des Pfarrers Biallas die Elektrifizierung der Kirche und des Pfarrhauses durchgeführt. Durch denselben wurde der Bau der Kirche endgültig beendet.
In diesem Zustand bestand die Kirche bis zum Jahr 1945. Im Februar 1945 bei Durchstürmung der Roten Armee wurde die Kirche geschändet. Während der Visitation des Dekans, die am 6. November 1946 durchgeführt wurde, benachrichtigte der Pfarrer Alfons Siwoń den Dekan, dass die Kirche ernsthaft während des Frontübergangs geschädigt wurde und zeichnete alle Beschädigungen auf.
Nach dem Krieg wurde die Kirche mehrmals repariert. Während der Visitation, die im Jahr 1959 durchgeführt wurde, stellte der Bischof Franciszek Jop fest: Die Pfarrgemeinde Lubowitz hat sehr während des Krieges gelitten. Die Kirche verlor den Turm, das Dach war sehr zerstört und infolge von Wasserschäden wurde teilweise die schöne Polychromie der Kirche beschädigt, die erhalten werden sollte. Das Pfarrhaus wurde zerstört und die Wirtschaftsgebäude der Pfründe wurden ruiniert. Dank des großen Verdienstes des Dekans Priester Siwoń und seinen Pfarrgemeindemitgliedern ist der Aufbau und die Renovierung von allen Pfarrgebäuden erfolgt. Nur die verbrannte Scheune und ein Teil von Ställen sind noch nicht in den alten Zustand gebracht worden. Die Polychromie der Kirche wird einer Renovierung und Reinigung bedürfen. Im Presbyterium wurden 3 vom Malerartist Bunsch projektierte Glasfenster zerstört.
Am 30. Mai 1964 stellte der Bischof Wacław Wycisk fest: Die Orgel wurde gründlich renoviert, es wurden neue Messgewänder gekauft, in der Kirche ist es sauber, im Laufe der Zeit muss man mit Malarbeiten in der Kirche anfangen. Die Kapelle auf dem Gelände der Pfarrgemeinde ist im guten Zustand.
Gemäß den früheren Empfehlungen des Bischofs wurde in der Kirche in den 70-er Jahren, nach der Übernahme des Pfarramtes durch Priester Walter Mańka, eine gründliche Renovierung durchgeführt. Im Jahr 1973 wurde die Kirche in blau-grauen Tönen bemalt. Die an den Schiffgewölben und Wänden angebrachten Gemälde stellten die Apokalypse des Hl. Johannes vor. Dort waren "Ungeheuer" mit Krallen, die den Teufel veranschaulichen, und andere Wesen zu sehen.
1977 fand die Einweihung der ersten Glocken nach dem Krieg statt. Die Einweihung führte der Bischof Wacław Wycisk aus Oppeln durch. Außerdem nahmen der Pfarrer Mainka als auch folgende aus der Pfarrgemeinde stammende Priester an den Feierlichkeiten teil: Edward Cichoń und Józef Gacka.
Ende der 70-er Jahre fing man mit dem Bau des neuen katechetischen Hauses an, das 1985, kurz vor dem Tod des Pfarrers Walter Mainka in Betrieb aufgenommen wurde.
Auf Anregung des Pfarrers Mainka wurde in der Kirche eine Ölheizung installiert. Der Öltank wurde in eine außerhalb der Kirche erbaute Kammer gestellt. Der Motor und das Aggregat wurden in den Seitenvorbau gestellt. Die Heizung funktionierte nur kurze Zeit gut, dann wärmte sie nicht mehr, sondern sorgte für Lärm und unangenehmen Ölgeruch.
Ende April 1986 fingen die Arbeiten zum Bau der neuen Heizung der Kirche an. Am Anfang wurde eine große Grube ausgegraben. Es wurde auch eine Ausgrabung unter dem Presbyterium durchgeführt. Bei der Erdausfuhr beteiligten sich Bauer aus Herzoglich Ellguth. Der neu projektierte Heizraum war 10 m lang und 8 m breit. Die Bauarbeiten leitete der Baumeister Henryk Reichel aus Gregorsdorf. Alle Mauerarbeiten beim Heizraumbau leisteten aus der Pfarrgemeinde stammende Maurer, sowohl beruflich Tätige als auch pensionierte. Die Pfarrgemeindemitglieder arbeiteten ehrenamtlich. Im Juli 1986 kam der Bau des Heizraumes zum Ende. Den Heizungsanschluss machte der Meister Kocur aus Izbicko. Gleichzeitig wurde der Bau des Schornsteines, der über dem Dach der Kirche aufstieg und 15 m hoch ist, beendet. Der Schornstein entstand dank großzügiger Arbeit der lokalen Zimmerleute und Maurer.
Im Jahr 1986 wurde auch das Gelände um die Kirche, der Zufahrt zum Pfarrhaus und das Gelände um das katechetische Haus gepflastert. Die Gesamtheit der Arbeiten leitete der schon früher erwähnte Henryk Reichel. Bei dem Pflastern der Zufahrtstraßen beteiligten sich die vom Pfarrer benannten Pfarrgemeindemitglieder. Die Pflastersteine und die Gehwegplatten wurden in Ratibor und Hartenau bei Oberglogau gekauft. Die Straßengräben vor der Kirche wurden bedeckt und auf dieser Stelle Parkplätze errichtet.
Am 8. November 1987, auf Veranlassung des Pfarrers Henryk Rzega fingen die Malerarbeiten des Inneren der Kirche an. Das Malen wurde von dem Ingenieur Wilczek aus Kattowitz projektiert und die Malerarbeiten führte die Firma Potysz aus Gorzyce bei Wodzisław Śląski durch. Ende Januar 1988 war die Kirche schon erneuert und in warmen Pastelltönen bemalt. Die überwiegenden Farben waren: weiß, cremefarben, hellgelb und hellbraun. Weil die Architektur der Kirche sehr schön ist, wurden die Wölbungen und Gewölbe hervorgehoben. Die Wölbungsbuckel wurden vergoldet und auf einigen Stellen auf dem Gewölbe wurden Ornamente gemalt.
Nach den Malerarbeiten beschloss der Pfarrer Rzega, nach der Besprechung mit dem Gemeinderat, in der Kirche die alte, neogotische Inneneinrichtung wiederherzustellen. In diesem Zusammenhang wurde aus dem Hauptaltar das Kreuz beseitigt und dort zurück gebracht, wo es vor dem Krieg war – im Vorbau. Nachher wurden auf dem Hauptaltar die Bildreliefe aufgehängt, die damals die Hauptelemente des alten Aufbaus bildeten. Bis zu dieser Zeit waren die Reliefe auf den Seitenwänden der Kirche angebracht. Dank der Umstellung gewann die Kirche an Aussehen. Gleichzeitig wurde rechts des Presbyteriums, in der Kapelle der Gottesmutter aus Częstochowa, ein Aufbau im Muster eines Triptychon ausgeführt, in dem das renovierte Bild der Gottesmutter aus Częstochowa angebracht wurde. Den Aufbau erstellte Józef Pater, Tischler aus Lubowitz. Dank Spenden des Klosterbruders Walenty Sługa, eines damaligen Pfarrgemeindemitgliedes, das aus Lubowitz stammt, wurden außerdem neue Bänke für die Kirche gekauft.
Im März 1994, infolge des Baues einer neuen Wasserentnahme in Silberkopf, wurde die Kirche (Heizraum unter der Kirche) mit Wasser versorgt. Die Leitung mit dem Wasser wurde auch zum alten und neuen Friedhof zugeführt. Die Arbeiten beim Bau der Wasserleitung führte die Firma Jezusek-Euroserwice aus Ratibor durch.
Im Juli und August 1994 wurden in der Kirche in Lubowitz zwei großen Investitionen durchgeführt: Umbau des Presbyteriums und Pflastern des Platzes vor der Kirche. Beim Umbau des Presbyteriums bemühte man sich zur ursprünglichen Gestalt der Kirche zurückzukehren. In einem Schuppen wurden Fragmente des Hauptaltars gefunden, aus Stein angefertigt, der auf der Vorderseite Gemälde auf Blech mit biblischen Motiven hatte. Sie wurden zum Aufstellen eines massiven Konzilaltars verwendet. Vergrößert wurde auch der Hauptaltar, auf dem der Tabernakel steht. Im Presbyterium legte man neue Keramikfliesen. Die Bauarbeiten leitete Baumeister Henryk Reichel. Die Keramikfliesen legte Firma Nizioch aus Paulsgrund. Dank der Arbeiten wurde das Presbyterium mit dem Konzilaltar, auf dem die Gemälde angebracht sind, zum Schmuck der ganzen Kirche. Ende des Jahres 1994 spendete Frau Bibianna Machnik aus Eichendorffmühl drei Kronleuchter, die nicht nur die Kirche beleuchten, sondern sie auch schmückten.
Im Zusammenhang mit der für das Jahr 1995 geplanten Priesterprimiz des Vaters Romuald Kszuk, fing man im Januar mit Vergoldung und Renovierung des Hauptaltars an. Es wurde auch ein schöner Ständer für das Kreuz im neogotischen Still angefertigt. Die Arbeiten leistete Schnitzermeister Edward Kucharczyk aus Rybnik.
Am 21. August 1995 fingen die mit dem Legen des neuen Fußbodens im Vorbau der Kirche verbundene Arbeiten an. Der alte Fußboden hatte Beschädigungen aus der Zeit des II. Weltkrieges. Die Kosten der ganzen Unternehmung betrugen ca. 2000 Zloty.
Ein Jahr später, 1996, wurden folgende Investitionen durchgeführt: Renovierung der Heizung in der Kirche (nach 10 Jahren des Betriebes), Anlage von neuen Dachrinnen auf dem Wirtschaftsgebäude, Malen des Daches auf dem katechetischen Haus, Malen der unteren Täfelung in der Kirche sowie Reinigung von allen Dachrinnen auf der Kirche.
Anfang Februar 1997 wurden die Zimmerarbeiten auf dem Dachboden der Kirche angefangen. Es wurde der Dachbinder und auch die Tragbalken ergänzt, weil einige Fragmente nach dem zweiten Weltkrieg nicht beendet wurden. Es wurde auch eine neue Anlegebrücke auf dem Gewölbe der Kirche und neue Elektroinstallation installiert. Die Arbeiten führten die Pfarrgemeindemitglieder aus.
1999 ergänzte Herr Józef Pater aus Lubowitz den Seitenaltar des Herr-Jesus-Herzen und des Hl. Josef mit dem Kind um Elemente im alten neogotischen Still. Vor der Ergänzung befand sich auf dieser Stelle nur das Bild des Hl. Josef mit dem Kind, das aus dem 18. Jahrhundert stammt. Der Altar wurde von Frau Gertruda Rzega, ein Pfarrgemeindemitglied aus Herzoglich Ellguth, und auch von Walenty Sługa - aus Lubowitz stammenden Klosterbruder, der auf einem Posten in Deutschland arbeitet, gespendet.
Außerdem wurde im Jahr 1999 das Missionskreuz renoviert, neue Pflastersteine vor den Gräbern der Priester Alfons Siwoń und Walter Mainka auf der rechten Seite der Kirche verlegt, sowie neue Fenster neben dem Seiteneingang (Choreingang) und beim Sakristeieingang eingesetzt.
Am 12. November 2000 fand zum Anlass der Kirchweih die Einweihung der neuen Glocken statt, die der Bischof Jan Bagiński durchführte. Die neuen Glocken wurden in der Glockengießerei Felczyński in Vatershausen bei Gleiwitz gegossen. Zwei von den erwähnten Glocken spendete der Bruder Walenty Sługa und die Dritte die Pfarrgemeindemitglieder. Im gleichen Jahr erschienen auf dem Kirchturm neue Uhren, sowie wurden neue Haupttür eingebaut. Mit der Installation der Glocken und der Uhren befasste sich die Firma Rduch aus Połomia bei Wodzisław Śląski.
Im 2001 weihte der Pfarrer Henryk Rzega die neue, vierte Glocke ein, die vom Herr Waldemar Zylla aus Schlüchtern in Deutschland gespendet wurde. Obwohl die Glocke kein ist - klinkt sie schön. Die Antriebsanlage installierte die Firma Rduch.
Am 18. April 2004 zur Feierlichkeit der Barmherzigkeit Gottes weihte Pfarrer Henryk Rzega das Bild des Barmherzigen Jesus ein, das die Abmessungen von 2 m Höhe und 1,4 m Breite hat und das auf der nördlichen Wand der Kirche angebracht wurde. Das Bild wurde von einem Künstler aus Ratibor, Herrn Wiesław Grąziowski gemalt. Das Bild spendete eine Bewohnerin von Gregorsdorf, Frau Marta Kowol.
Im Juli 2005 endete eine große Investition, die der Austausch der Bedachung der Kirche war. Die alten Dachziegel stammen noch aus den Zeiten der letzten Renovierung des Daches, d.h. nach Ende des II. Weltkrieges. Bei dieser Gelegenheit wurde ein Teil des Dachbinders ausgetauscht und eine neue Blitzableiterinstallation angelegt. Die Renovierung des Daches führte die Firma „Ginter Gogolin” durch, unter der Leitung des Meisters Rafał Wąchała. Die Blitzableiterinstallation führte dagegen die Firma von Karol Fiołka aus Ratibor-Brzezie durch. Die Kosten der Investition betrugen über 200 Tausend Zloty. Die Mittel für diesen Zweck stammen aus den Vierteljahrsammlungen unter den Pfarrgemeindemitglieder, angefangen im November 2003.
Der Austausch der Bedachung, das Bemalen des Inneren sowie Zurücksetzen der Kirche in das neogotische Aussehen waren die bedeutendsten Unternehmungen in der zweiten Hälfte des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts. Bei allen Unternehmungen nahmen die Pfarrgemeindemitglieder aktiv Anteil durch Arbeiten und Geldspenden. Mit besonderer Unterstützung diente immer der Pfarrgemeinderat.
Bearbeitet nach: Grzegorz Nowak, Dzieje parafii p.w. Narodzenia Najświętszej Maryi Panny w Łubowicach w latach 1447-2005, Opole 2006, s. 53-79 (passim)
Übersetzung: Karina Plis
Korrektur: Jessica Pater